Warum die Elsendorfer nach Dettelbach wallen.
Es war im Somme 1639. Schon 21 Jahre lang wütet der Krieg in unserem Land (30 Jährige Krieg). Oftmals war in diesen Jahren das reiche Ebrachtal von durchziehenden Truppen gebrandschatzt worden. Immer aber hatten sich Männer, Frauen, Kinder mit ihren Haustieren rechtzeitig vor den plündernden Soldaten in die dichten Wälder retten können. War der Durchzug der Truppen vorüber, so kamen sie aus ihren Verstecken ins Dorf zurück.
In diesem Jahre wurde ein trockener Frühling von einem heißen Sommer abgelöst. Die Wiesen dorrten und das Vieh hungerte. Kein Wunder, wenn es massenweise geschlachtet werden musste. Aber das feuchte Ebrachtal lieferte doch immer noch so viel Futter, dass ein Teil des Viehes erhalten werden konnte.
Da ereignete sich plötzlich etwas Schreckliches. Durch fremde Horden war eine Viehseuche eingeschleppt worden, die sich ungeheuer rasch ausbreitete. Die größten Verluste erlitten die Elsendorfer Bauern. Doch Not lehrt beten! Die Elsendorfer nahmen ihre Zuflucht zur Gottes Mutter. Sie versprachen feierlich, alle Jahre an Mariä Geburt (8. September) nach Dettelbach am Main zu wallen, wenn die Pest rasch vorüberginge. Und Maria half!
Die Seuche ging zurück, das wenige Vieh gesundete. Die Freude war groß, die Dankbarkeit noch größer. Seit dieser Zeit ist die Kirchengemeinde Elsendorf ihrem Versprechen treu geblieben. Alle Jahre bewegt sich ein Zug von Wallfahrern nach Dettelbach.